Was haben Bewusstseins-Prozesse und Muskeltraining gemeinsam?

Gerade im Herbst oder Frühling entschließen wir uns, etwas für unsere Vitalität zu tun. Wir verspüren das Bedürfnis, uns sportlich zu betätigen, schließen uns z.B. einer Yoga Gruppe an und beginnen motiviert mit dem Training. Schon bald spüren wir einen leichten Muskelkater, der Körper schmerzt. Ja, der Anfang ist mühsam und unser Körper reagiert unwillig. Halten wir trotzdem durch und finden die für uns passende sportliche Betätigung, bemerken wir nach einiger Zeit, dass sich unsere ganze Körperhaltung verändert hat. Unser Bauch ist straffer geworden, wir fühlen uns vitaler. Unser Training zeigt Wirkung. Das gibt uns Auftrieb und spornt uns an, weiterzumachen.

Trainieren wir jedoch zu hart, setzt sich der Körper mit Schmerzsignalen gegen Überlastung zur Wehr und bremst uns mit Verletzungen aus. Er zwingt uns zu Pausen, um sich wieder regenerieren zu können. Doch anstatt behutsam weiter an unseren Zielen dran zu bleiben, geben wir nach kurzer Zeit enttäuscht auf oder probieren etwas anderes, weil sich der gewünschte schnelle Erfolg nicht einstellen will.
Bei Bewusstseins- Prozessen ist es ähnlich. Während einer gemeinsamen Sitzung setzen wir uns verstärkt mit Ihren unbewussten Glaubenssätzen und Gefühlen auseinander, Sie lernen die Zusammenhänge zu verstehen und entwickeln Lösungen.

Unser Unterbewusstsein achtet dabei immer darauf, dass uns nur das bewusst wird, was wir im Moment verkraften können, alles andere wird erfolgreich verdrängt. Denn nicht unser Verstand, sondern unsere tiefen instinktiven Ebenen geben in Bewusstseinsprozessen den Takt vor. Sie sind sehr konservativ gestrickt und auf unsere Sicherheit bedacht. Deshalb sind Blockaden und Muster auch so hartnäckig. Sie haben sich entwickelt, um unser Überleben zu sichern und sind deshalb tief in unserem Zellgedächtnis gespeichert.

Auch unsere Entwicklungsprozesse lassen sich nicht willentlich forcieren. Obwohl wir schon längst eine Veränderung herbeisehnen, blockierende Muster bei uns erkennen und auflösen möchten, sind unsere instinktiven Ebenen nicht sofort dazu bereit. Schritt für Schritt gibt unser Unterbewusstsein das Tempo und die zu behandelnden Themen vor, um ein stabiles und sicheres Fundament aufzubauen. Doch wir können ihm vertrauen. In meiner mittlerweile 20- jährigen Tätigkeit habe ich seine präzise und weise Führung kennen und schätzen gelernt.

Denn erst, wenn wir eine gewisse innere Stärke entwickelt haben, können wir uns schmerzlicheren Themen zuwenden und sie heilen – anderenfalls würden sie uns schlicht überfordern. Doch wir streben nach schnellen Ergebnissen. Schlank in 5 Tagen – solche Schlagzeilen ziehen uns magisch an.

Erschwerend  kommt hinzu, dass wir unsere Fortschritte im Alltag oft nicht wirklich wahrnehmen und schätzen können. Deshalb sind Gruppen so unterstützend. Sie geben unserem Entwicklungsprozess einen Rahmen, wir können uns gegenseitig ermutigen und uns gemeinsam an unseren Erfolgen freuen. Denn auch wenn unser Umfeld, Familie, Freunde oder Kollegen, Veränderungen an uns bemerkt und uns sogar aktiv darauf hinweist, können wir diese positiven Veränderungen selbst oft nur schwer erkennen. Wir sind einfach zu nah dran oder haben eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie der Erfolg auszusehen hat. Doch auch große Veränderungen setzen sich aus kleinen, manchmal fast unmerklichen Schritten zusammen.

Darüber hinaus sind wir meist mehr auf unsere bestehenden Baustellen fokussiert und nehmen unsere Erfolge nur bedingt wahr. Ganz besonders entmutigend kann es sein, wenn wir bereits Erfolge spüren, uns jedoch, ganz unerwartet, in einer Krise wiederfinden. Plötzlich fühlt sich alles wieder schwer an. Wir betrachten das oft als Rückschritt und sind enttäuscht. Wir glauben, unsere Anstrengungen seien sinnlos gewesen, und jetzt käme wieder das alte, schon längst überwunden geglaubte Muster. Die Versuchung alles hinzuwerfen ist groß.Doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Eine sogenannte Heilkrise bedeutet: Unser System fühlt sich mittlerweile so sicher, dass wir jetzt auch schmerzlichere und herausforderndere Themen angehen können. Es ist wie beim Training: Wer mehr Muskeln entwickelt hat, stemmt schwerere Gewichte.

Gerade in solchen Phasen machen wir meist unsere größten Entwicklungsschritte. Ich habe schon viele Klienten durch diese scheinbaren Krisen begleitet und festgestellt, dass danach im wahrsten Sinne des Wortes „die Post“ abging und große Veränderungen dadurch erst möglich wurden. In Wahrheit sind wir bereits auf einer anderen Stufe unserer Entwicklung und sollten deshalb nicht den Mut verlieren, weiter an unseren Zielen zu arbeiten.

Wenn wir das verstehen, lassen wir uns von scheinbaren Fehlschlägen nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen, sondern betrachten sie als positive Herausforderungen. Eine alte Regel besagt, dass letztendlich der am erfolgreichsten ist, der gelernt hat, auch in Durststrecken weiter dranzubleiben. Da unterscheiden sich sportliche Ziele nicht von beruflichen oder privaten. Die Amerikaner sind uns da ein Stück voraus. Sie betrachten jemanden, der schon einmal erfolgreich durch das Stahlbad des Scheiterns gegangen ist, als erfolgsversprechender als denjenigen, der immer auf geraden Wegen zum Erfolg gelangt ist:

Hat er doch bewiesen, dass er auch schwierige Zeiten erfolgreich durchstehen kann und seine Ziele nicht aus den Augen verliert.

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Oft finden wir uns in den immer gleichen Situationen wieder, anstatt das zu erleben, was wir uns wünschen.

Deshalb ist es sinnvoll sich zu überlegen, welche automatischen Reaktionsmuster uns immer wieder dazu bringen, uns mehr auf unsere Rückschläge als auf unsere Fortschritte zu konzentrieren.

Wenn unser Körper schmerzt, wir in alten Mustern feststecken oder gerade eine Krise erleben, könnten wir uns fragen:

  • Ist das jetzt wirklich ein Rückschlag oder nur eine gewisse Pause?
  • Wofür könnte ich eine Pause nutzen?
  • Was steht im Moment wirklich an?
  • Wenn ich mich gerade als Loser fühle, liegen die Gründe in meinen eigenen Erwartungen, Ansprüchen, Zielen an mich oder in denen anderer?
  • Was wäre, wenn ich diese Krise als Chance sehen würde, mich um meine tatsächlichen Bedürfnisse zu kümmern?
  • Warum schaltet sich jetzt dieses längst überwunden geglaubte Muster wieder ein?
  • Wovor will es mich schützen?
  • Welche Gefühle sind damit verbunden?
  • Welche inneren Überzeugungen?
  • Stehe ich wirklich wieder am Anfang oder befinde ich mich auf einem Zwischenplateau?
  • Welche Wahlmöglichkeiten stehen mir im Moment zur Verfügung?
  • Steckt vielleicht auch ein Geschenk in dieser Krise und wenn ja welches?
  • Wo und wie kann ich mir Unterstützung holen?