Warum wir unseren Wünschen mehr Raum geben sollten.

Vielleicht kennen Sie das: Ende Januar möchten wir unsere Neujahrsvorsätze verwirklichen, z.B. ein paar Kilo abnehmen oder uns bewusster ernähren. Wie jedes Jahr halten wir unseren Vorsatz ein paar Tage mühsam aufrecht, um dann, für den Rest des Jahres, frustriert wieder in unser altes Verhalten zurückzufallen.

Doch warum fällt es uns so schwer unsere Wünsche zu verwirklichen? Sind wir einfach nur inkonsequent, disziplinlos oder steckt noch etwas anderes dahinter?

Wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen, z.B. unser Gewicht, sind wir überzeugt, diesem Thema bzw. Problem auf den Grund gehen zu müssen. Wir informieren uns über die neuesten Ernährungstrends, wir analysieren unser Essverhalten, wir entwickeln neue Ernährungsstrategien. Gleichzeitig wächst in uns ein beklommenes Gefühl. Wir beginnen zu zweifeln,  ob wir den Herausforderungen, die damit verbunden sind, wirklich gewachsen sind. Dadurch fällt es uns zunehmend schwerer an unseren Erfolg zu glauben und an unseren Zielen festzuhalten. Nichtsdestotrotz hungern wir ersteinmal konsequent weiter.

Doch meist fühlen wir uns schon nach einigen Tagen weniger motiviert und unser innerer Widerstand wächst. Es beginnt ein innerer Kampf zwischen unserem Kopf, der das alles für sehr vernünftig erklärt, und unserem Bauch, der irgendwie nicht mehr mitmachen will.Letztendlich beschleicht uns schon allein bei dem Gedanken an unser Wunschprojekt ein Gefühl der Mutlosigkeit, unser Körper verspannt sich und wir fühlen uns zu kraftlos, um etwas an der Situation zu verbessern. Wir reden uns ein, dass unser Vorhaben gar nicht so wichtig war oder die bestehenden Umstände uns einfach zu sehr behindern. Erschöpft und irgendwie erleichtert nehmen wir unser altes, vertrautes Verhalten wieder auf, nicht ohne eine gewisse Resignation oder ein schlechtes Gewissen zu spüren. Was fehlt ist die Freude, der Frust nimmt zu.

Der springende Punkt dieser Dynamik ist: Wir geben dem Problem viel mehr Energie als seiner Lösung. 

Wenn wir wirklich erfolgreich sein wollen, müssen wir umdenken, genau definieren, ja uns hineinfühlen, was wir uns jetzt in unserem Leben wünschen. Doch das erscheint uns angesichts der Problematik oft wenig zielführend. Zudem scheuen wir davor zurück, unsere Wünsche zu fokussieren, befürchten wir doch insgeheim, die große Diskrepanz zwischen unserem Wunsch und unserer momentanen Wirklichkeit könnte unerträglich sein, wenn sie uns erstmal richtig bewusst wird.

Und in der Tat ist es nicht immer leicht, den momentanen Unterschied zwischen Ist-Zustand und Wunsch auszuhalten. Es ist einfacher, unsere Bedürfnisse zu verdrängen oder sie mit Dingen zu befriedigen, die leichter zu haben sind als die Erfüllung unserer tatsächlichen Wünsche. Wenn ich frustriert bin und mich unattraktiv fühle, hilft mir vielleicht ein neues Kleid, um mich zu trösten. Manchmal durchaus eine gute Erste-Hilfe-Strategie. Doch machen uns Ersatzbefriedigungen auf Dauer wirklich glücklich?

Fast jede von uns, die schon einmal  mehr oder minder erfolglos eine Diät gemacht hat, kennt die Situation: Vor lauter Frust über eine abgebrochene Diät stopfen wir – gerade zum Fleiß – die Großpackung Chips in uns hinein, nur um uns danach noch schlechter zu fühlen als vorher.Unser Selbstwert und Selbstrespekt, den wir eigentlich durch die Diät stärken wollten, sinkt weiter. In Wahrheit versuchen wir unsere wachsende Angst vor Misserfolg zu betäuben.

Wenn wir jedoch aus diesem Teufelskreis aussteigen und uns mehr in Richtung unserer Wünsche bewegen, und sei es auch nur gedanklich, verändern sich im gleichen Maße unsere Gefühle und unsere innere Haltung. Denn stellen wir uns unser zukünftiges, gewünschtes Lebensgefühl vor, fühlen wir uns sofort beweglicher, attraktiver, vitaler. Wir können viel leichter auf den momentanen Genuss eines Kuchens verzichten, wenn wir uns in unser schlankes, neues Ich hineindenken und fühlen, wie gut es uns dabei geht.

Der wichtigste Faktor sind dabei unsere guten Gefühle. Sie fehlen, wenn wir uns ständig nur mit dem Problem und den damit verbundenen Einschränkungen beschäftigen.

Deshalb ist es so wichtig, uns mit unseren Wünschen zu verbinden. Dann können wundervolle Bilder in uns auftauchen, unser Körper beginnt sich kraftvoll zu fühlen, beschwingte, kreative, neue Gedanken fliegen uns zu und lösen wiederum positive Gefühle in uns aus. Wir spüren einen ständigen Zuwachs an Energie. In diesem Zustand erscheint es uns nicht mehr unmöglich, Dinge anzugehen, die wir bis jetzt gescheut haben. Wir spüren den Elan und die Motivation, Schritt für Schritt, unsere Wünsche zu verwirklichen. Möglicherweise entdecken wir dabei auch, dass es uns gar nicht so auf die purzelnden Pfunde ankommt, sondern unser Wunsch vielmehr darin besteht ein anderes Verhältnis zu unserem Körper zu entwickeln. Wir spüren, wie gut es sich anfühlt, wenn wir endlich mit unseren kleinen, körperlichen Makeln Frieden schließen.

Wenn wir uns mit unserem Körper wohlfühlen und ihn wertschätzen, statt ihn abzulehnen, gelingt es uns leichter ihn gut zu versorgen. Wir entdecken dann sogar Vorzüge an ihm, die uns früher vielleicht nie aufgefallen sind. Dadurch wächst auch unser Vertrauen in unsere Selbstwirksamkeit und wir erkennen, welche Strategien sich für uns gut anfühlen und welche nicht.  Deshalb lohnt es sich gerade bei Durststrecken unseren Wunschzustand  immer wieder zu imaginieren. Dann können wir leichter entscheiden welche kleinen Schritte uns heute in die richtige Richtung bringen.

Doch ich möchte nicht leugnen, dass diese Strategie nicht immer klappt. Es gibt auch Themen, die uns meist schon lebenslang beschäftigen, ohne dass es uns, auch bei aller Imagination und klaren Definition, gelungen wäre, eine Veränderung herbeizuführen. Diese Problematiken sind oft so tief in unserem Körper und in unserem Zellgedächtnis gespeichert, dass allein der Gedanke, unser Wunsch könnte sich erfüllen, einen heftigen unbewussten Widerstand  in uns auslöst.  Alte Schutzmuster versuchen uns vor Veränderung zu schützen.

In meinen Sitzungen des neurobiologischen Stressmanagements erforsche ich gemeinsam mit meinen Klienten diese inneren, automatisierten Widerstände bzw. diesen sogenannten neurobiologischen Stress. Ich löse das alte, überholte Schutzmuster für immer auf  und beseitige so die innere Spannung zwischen altem Schutzprogramm und aktuellem Wunsch. Dadurch gelingt eine Neuausrichtung  – weg von unseren Problemen, hin zu unseren Wünschen.

Denn eine neurobiologische Balance bewirkt, dass sich der innere Widerstand bezüglich eines Wunsches auflöst. Dann erleben meine Klienten wieder ihre Macht, ihr Leben frei und wunschgemäß zu gestalten. 

Ihr Quick-Win-Serviceteil

Oft befinden wir uns zum wiederholten Mal in den gleichen Situationen, anstatt das zu erleben, was wir uns wünschen. Wenn wir jedoch konkrete Veränderungen anstreben, sollten wir uns fragen:

  • Welchem Bereich schenke ich momentan mehr Aufmerksamkeit? Den bestehenden Problemen oder meinen daraus resultierenden Wünschen?
  • Und mit welcher Energie bzw. mit welchen Gefühlen denke ich daran?
  • Bin ich eher von Frust oder eher von Freude erfüllt, wenn ich an meine Wünsche denke?
  • Gibt oder nimmt mir die Beschäftigung mit diesem Thema Energie?
  • Kann ich schon richtig spüren, wie gut es sich anfühlt, wenn ich meine Vorsätze verwirklicht habe?
  • Oder fühle ich mich dabei eher unbehaglich?
  • Wenn ja, welche Befürchtungen könnten dahinterstecken?
  • Oder wird mir klar, dass es eigentlich um ein ganz anderes, vielleicht viel grundlegenderes Thema geht?
  • Was wünsche ich mir den eigentlich stattdessen?
  • Wie gehe ich damit um, wenn nicht das geschieht, was ich mir vorstelle?
  • Bin ich dann enttäuscht, wütend oder frustriert und fühle mich als Opfer der Situation?
  • Was würde mir helfen mich wieder mit meinen Wünschen zu verbinden?
  • Welche Ziele haben mich in der Vergangenheit mit Leidenschaft erfüllt?
  • Kann ich mich an diese Qualität erinnern?
  • Was könnte ich jetzt tun, um mich auf ähnliche Weise zu motivieren?
  • Was könnte sich  in meinem Leben verändern, wenn ich meinen Wünschen mehr Bedeutung einräumen würde?