Unsere gnadenlosesten Kritiker sind wir selbst.

Neues Jahr – Neue Ansprüche an uns selbst, oder? Im Januar nehmen wir uns viel vor, arbeiten an unseren Zielen und Körpern. Doch aus welcher Motivation machen wir all diese Anstrengungen? Genügen wir uns nicht so, wie wir sind?  Ganz oft wohl nicht, denn… unsere gnadenlosesten Kritiker sind wir selbst. Nicht umsonst war der Film „Embrace“, der Filmemacherin Taryn Brumfitt, ein solcher Kassenschlager. In dem Film thematisierte sie das Selbstbild, die hohen Ansprüche der Frauen an sich selbst, an ihren Körper, an ihr Aussehen, und zeigte, dass diese überzogenen Erwartungen an sich weltweit ein Thema sind.

Vergängliche Schönheitideale Die Mode diktiert uns unerbittlich, wie schlank wir zu sein haben, wieviel Busen oder Po wir besitzen sollten, um schön und begehrenswert zu erscheinen und fatalerweise ändern sich diese Vorstellungen in kurzer Zeit oft grundlegend. War in den fünfziger Jahren eine vollbusige Frau angesagt, änderte sich das schlagartig in den Sechzigern mit den superschlangen Models. Diese Erwartungen an uns, einen jeweils perfekten Körper zu kreieren, was immer das heißen mag, bringt der Schlankheitsindustrie jährlich Milliarden Einkünfte und viele Frauen hungern sich zu Tode. Auch Männer geraten immer mehr in diesen Sog, sich bestimmten Vorbildern anpassen zu müssen.

Die Messlatte ist hoch. Wir stehen im harten Konkurrenzkampf zueinander, wenn es darum geht, in der Rolle der kompetentesten Mutter, der besten Freundin, der Ehefrau, des erfolgreichsten Businessman zu glänzen. Doch damit setzen wir uns nicht nur selbst unter Druck, sondern unterziehen auch alle anderen einer strengen Messlatte und Bewertung gemäß den eigenen Ansprüchen.

Wir verurteilen die, die unsere Wünsche leben. Äußeren Zwänge hätten jedoch nicht diese Wirkung auf uns, wenn nicht auch unsere inneren Ansprüche an uns selbst so gnadenlos wären. Unsere inneren Rollenvorbilder bestimmen in weit höherem Maße unsere Erwartungen an uns selbst, als alle äußeren Einflüsse zusammen. Frauen und Männer haben noch oft tradierte Rollenmodelle im Kopf, die sie unbewusst von ihren Eltern und  und Großeltern übernommen haben. Denn je strenger wir mit uns selbst umgehen, umso strenger beurteilen wir auch die anderen. Oft ist uns das gar nicht bewusst. Gnadenlos checken wir uns gegenseitig ab, damit unser Urteil über uns selbst gnädiger ausfällt. Doch unsere Umgebung, spiegelt uns oft nur, was wir uns unbewusst wünschen, jedoch nicht erlauben. Ja, oft genug trauen wir uns nicht einmal diesen Wunsch in uns wahrzunehmen und ihn uns einzugestehen. Zu groß ist die Angst. Wir verurteilen lieber die, die unsere Wünsche leben.

Keine Angst vor der Angst Unsere Ängste vor der Erfüllung unserer Wünsche und deren Konsequenzen sind riesig. Denn wenn unsere verdrängten Wünsche wieder zum Vorschein kämen, müssten wir uns mit unseren Versagensängsten und unseren Verlustängsten auseinandersetzen. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes furchterregend sein. Zum Beispiel unsere alte Angst ausgegrenzt oder an den Pranger gestellt zu werden, ist noch fest in unserem Zellgedächtnis verankert. Doch wir können Einfluss nehmen auf unsere Gedanken und Gefühle. Mit Neurobiologischen Stressmanagement gelingt es uns, unsere inneren Antreiber, unsere Wünsche und auch unsere unbewussten Ängste aufzudecken und zu klären.

Sehen Sie die Einzigartigkeit, statt sich zu vergleichen. Besser ist es, wenn wir liebevoll voneinander profitieren und uns gegenseitig zu unterstützen – wer kann das besser, als jemand, der in einer ähnlichen Situation steckt – anstatt uns gegenseitig zu beweisen, wie toll wir alles hinkriegen. Wir müssen unsere inneren Selbstzweifel nicht mehr betäuben, indem wir uns nach außen stark und selbstsicher präsentieren, sondern distanzieren uns von unseren eigenen überzogenen Ansprüchen und denen unserer Umwelt. Voller Selbstvertrauen gelingt es uns dann immer mehr uns darauf ausrichten, was wir können, was uns besonders macht. Statt uns zu vergleichen, sehen wir unsere eigene Einzigartigkeit und die der anderen. Wir können sie wertschätzen ohne uns dabei klein zu fühlen. Wir können uns gegenseitig als Bereicherung erleben, uns auf Augenhöhe begegnen, uns zusammenschließen und unser Potenzial auf ein Vielfaches ausdehnen.

Ihr Quick-Win-Serviceteil

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und hören Sie in sich hinein:

1. Statt uns über uns selbst oder die anderen zu ärgern, uns abzuwerten oder uns über sie zu stellen, uns zu verurteilen oder mit ihnen zu konkurrieren, können wir den Fokus verändern, wenn wir uns fragen: 

  • Was gefällt mir an anderen?
  • Welche Gefühle lösen andere in mir aus und warum?

2. Wir könnten auch wertschätzend auf das blicken, was wir schon verwirklicht haben, was uns wichtig ist und worauf wir aufbauen möchten. Dieser Fokus führt uns immer wieder zu uns selbst zurück.

  • Was wertschätze ich an mir?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Wie möchte ich mich weiterentwickeln?

3. Wir können uns beobachten ohne gnadenlosen Blick, ohne die übliche Abwertung, sondern wertschätzend und liebevoll, wie ein guter Coach.

  • Welche Erwartungen habe ich an mich?
  • Was heißt es für mich beispielweise eine gute Mutter zu sein oder eine guter Ehemann oder eine begehrenswerte Geliebte?
  • Wie möchte ich sein, damit ich mit mir zufrieden bin?
  • Was will ich wirklich verändern?