Gerade zu Beginn des Jahres setzen wir uns meist konkrete Ziele. Wir stellen Businesspläne auf, planen Reisen, starten mit neuen Aktivitäten und Hobbys in das kommende Jahr. Vielleicht wollen wir auch einen langgehegten Traum verwirklichen. Manchmal springen uns Themen regelrecht an und wir beginnen spontan mit einer neuen Fortbildung.
Worüber wir uns relativ selten Gedanken machen, wie dieser Drang, uns Ziele zu setzen, eigentlich entsteht. Unser Antrieb beruht im Grunde auf zwei Polen: Schmerz oder Freude bzw. Frust oder Lust.
Bestimmte Herausforderungen in unserem Leben können uns zwingen nach Lösungen zu suchen und uns enorm motivieren. Dazu muss der Druck, eine Lösung zu finden, stärker sein als die Angst vor Veränderung. Wenn wir ständig Schmerzen haben, kann der Wunsch nach einem vitalen gesunden Körper ein starker Motor sein, uns mit Ernährungsfragen oder bestimmten Körperübungen auseinanderzusetzen. Doch auch die pure Lust aus dem alten Trott auszubrechen, sich neu zu erfahren, kann uns antreiben. Endlich eine neue Sprache oder ein neues Instrument zu lernen, sich kreativ beim Tanzen oder Malen auszudrücken, motiviert uns entsprechende Schritte zu unternehmen.
Dennoch erleben wir oft, trotz hoher anfänglicher hoher Motivation, wie der Wille unsere Ziele konsequent zu verfolgen, mit der Zeit nachlässt und im schlimmsten Fall gänzlich versiegt. Viele Ziele, die wir anstreben haben mit unbewussten Vorstellungen über uns zu tun, wie: Ich bin noch nicht gut genug und deshalb nicht liebenswert.
Bevor wir deshalb zu neuen Ufern aufbrechen ohne sie letztendlich zu erreichen, sollten wir uns fragen: Bringt uns das angestrebte Ziel wirklich dem eigenen Wunsch nach einem glücklichen Leben näher?
Jedes Jahr im Januar versuchen dutzende von Frauenzeitschriften uns zu einer neuen Diät zu verführen. Doch fühlen wir uns wirklich besser, wenn wir 10 Pfund schlanker sind? Das kann durchaus sein und je öfter ich mich mit den positiven Gefühlen in einem schlankeren Körper verbinde, um so eher halte ich auch schwierige Phasen einer Diät durch – doch vielleicht erfüllen wir unbewusst nur die Erwartungen und Vorstellungen anderer. Wir denken in der Anfangseuphorie einer Diät selten darüber nach, ob wir mit unserem Wunschgewicht wirklich das erleben, was wir uns zutiefst von unserer Umwelt wünschen: Nämlich Akzeptanz, Wertschätzung und Liebe. Doch müssen wir dafür wirklich schlanker werden? Geht es nicht erst mal darum mich selbst wertzuschätzen, egal wie viele Kilos ich im Moment auf die Waage bringe und dann zu entscheiden, was ich wirklich möchte bzw. welches Körpergefühl ich mir wünsche?
Wenn wir uns erlauben intensiv zu erforschen, was ein erfülltes und erfolgreiches Leben für uns persönlich ausmacht, merken wir nicht selten, dass sich unsere wirklichen Bedürfnisse durchaus von unseren vermeintlichen Zielen unterscheiden. Unsere inneren Bilder von Erfolg, von Attraktivität, sind von alten unbewussten Rollenbildern oder tradierten Vorstellungen geprägt. Sie stammen aus Zeiten, in denen noch andere Bedingungen geherrscht haben, andere moralische Vorstellungen und andere Zwänge, manchmal auch andere Freiheiten. Sie haben oft klischeehafte Züge. Wenn wir uns allein die verschiedenen Frauenideale der letzten 70 Jahre anschauen: In den 50 Jahren üppig mit großem Busen und runden Hüften wie Sophia Loren, in den 60 Jahren Twiggy, alle Frauen sollten dürr und knochig sein, in den 70er der Frauenkörper versteckt unter Jeans und Parka , ohne BH und frauenbewegt, dann wieder muskulös und sportlich und vor allem natürlich, was immer das heißen mag. Wie viele Frauen entsprechen jeweils zufällig diesem Ideal und was ist mit all jenen, deren Körper gerade nicht so aussieht wie die gängigen modischen Idealvorstellungen? Doch nicht nur auf der Körperebene lassen wir uns von falschen Zielvorgaben blenden.
Unsere Ansprüche an uns selbst sind oft gefärbt von den Erwartungen und Zielen unserer Eltern. Nicht selten sollen Kinder die unerfüllten Lebensträume der Eltern leben. Fühle ich mich z. B. wirklich nur durch Ehe und Kinder als vollwertige Frau oder habe ich unbewusst die Wertmaßstäbe meiner Mutter oder anderer Rolemodels übernommen und sehne mich eigentlich nach einem freien unabhängigen Leben? Es gilt sich immer wieder zu fragen: Sind das tatsächlich meine eigenen Ziele? Sind z.B. finanzieller Erfolg und gesellschaftliches Ansehen wirklich meine Prioritäten? Oder geht es mir vielmehr um einen Sinn in meinem Leben und erreiche ich den tatsächlich nur durch beruflichen Erfolg?
Kein Wunder, wenn wir diese aufgesetzten Ziele und Vorsätze meist nur schwer verwirklichen können, ja oft regelrecht boykottieren. Unsere unbewussten Ebenen wehren sich mit Recht dagegen die Erwartungen unserer Umwelt, unserer Partner bzw. anderer uns nahestehenden Menschen zu erfüllen. Die Angst, nicht akzeptabel zu sein treibt uns weiter vorwärts.
Doch, wenn wir uns trauen in uns hinein zu spüren und unsere wahren Bedürfnisse zu aufzudecken, begegnet uns meist weniger Widerstand im Äußeren, als wir befürchtet haben. Das ist spannend. Denn daran können wir erkennen, dass die äußeren Reaktionen im Grunde meist nur Resonanzen unsere eigenen inneren Ängste sind. Wenn wir das erkennen, können wir uns diesen Gefühlen stellen, sie auflösen und unseren eigenen Weg weiter vorangehen.Dann können Ziele uns anspornen, wir verfolgen sie mit Selbstvertrauen und lassen uns auch durch Rückschläge nicht aus der Fassung bringen.
Meine Methode des Neurobiologischen Stressmanagements unterstützt meine Klienten dabei immer sicherer und klarer und vor allem „selbst“ verständlicher ihre Ziele zu definieren und sie auch zu erreichen. Ihre bewussten Ziele sind nicht mehr im Widerstreit mit ihrem Unterbewusstsein. Dabei können sie immer besser auch auf unerwartete Wendungen reagieren, ohne ihre Ziele langfristig aus den Augen zu verlieren. Oft entsteht dann eine geradezu magische Energie. Wir fühlen uns vom Leben getragen, erreichen unsere Ziele mit ungeahnter Leichtigkeit und werden vom Leben mit unerwarteten Geschenken auch noch darin bestärkt und unterstützt.
Ihr Quick-Win-Serviceteil
Oft befinden wir uns zum wiederholten Mal in den gleichen Situationen, anstatt das zu erleben, was wir uns wünschen.
Wenn Sie dieses Thema anspricht und Sie sich damit noch weiter auseinandersetzen möchten, stellen Sie sich doch mal folgende Fragen:
- Habe ich feste Vorstellungen und Ziele in meinem Leben, die ich konsequent verfolge?
- Und mit welcher Energie bzw. mit welchen Gefühlen tue ich das?
- Behalte ich meine größeren Ziele im Blick?
- Warum verfolge ich meine Ziele oft nicht mit der nötigen Konsequenz?
- Sind das wirklich meine Ziele oder versuche ich damit die Erwartungen anderer zu erfüllen?
- Welche Ziele erfüllen mich momentan wirklich mit Leidenschaft und motivieren mich dranzubleiben?
- Wie ginge es mir, wenn ich mich nur noch nach solchen Zielen ausrichten würde?
- Welche Konsequenzen würden sich daraus ergeben?
- Welche Reaktionen befürchte ich?
- Was könnte sich dadurch in meinem Leben positiv verändern?
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