Momentan ist wieder Schnupfenzeit, eine Grippewelle jagt die nächste. Wir haben das Gefühl alle niesen und schniefen um uns herum. Experten sagen, dass uns, trotz verstärkter Vitamin C Einnahme, rund dreimal jährlich eine Erkältung erwischt. Sind wir den Viren also hilflos ausgeliefert oder könnte hinter unserer regelmäßigen Erkältung auch noch etwas anderes stecken? Was macht mich den verschnupft?
„Du hättest besser auf deinen Körper hören sollen“ bemerkte eine Freundin als ich ihr neulich mit triefender Nase im Café gegenübersaß. Das war jetzt genau das, was ich hören wollte. Ein bisschen mehr Mitleid hätte mir gutgetan. „Auf was denn bitte?“ fragte ich gereizt, aber sie lächelte nur vielsagend. Gerade in Zeiten, in denen wir körperlich schwächeln, krank sind oder mal nicht so gut drauf, werden wir von wohlmeinenden Mitmenschen aufgefordert mehr auf unseren Körper zu hören. Auch die Ratgeberliteratur und diverse Zeitschriften fordern uns auf, mehr auf unseren Körper zu achten, uns um ihn zu kümmern und seiner Weisheit zu vertrauen. Das sind sicher gutgemeinte Ratschläge und irgendwie stimmt es ja auch.
Wenn wir ausreichend schlafen, uns mehr bewegen und bewusst ernähren, fühlen wir uns kraftvoll und energiegeladen. Doch ist es wirklich damit getan körperlichen Grundbedürfnissen nachzugeben oder will mir der Körper noch etwas anderes mitteilen? Jeder Gedanke erzeugt in uns ein Gefühl und löst in unserem Körper eine positive oder negative Reaktion aus. Ärzte werden mittlerweile darin geschult mit ihren Patienten angemessen zu kommunizieren, z.B. um zu verhindern, dass getroffene Voraussagen bezüglich des Krankheitsverlaufes Patienten in Stress versetzen. Patienten sind schon, ohne tatsächlichen Befund, aufgrund der sich als fälschlich erwiesenen Aussage, sie hätten nur noch 3 Monate zu leben, tatsächlich gestorben. So stark kann die magische Kraft von Worten auf unser Unterbewusstsein wirken, dass der Körper entsprechend darauf reagiert – der sogenannte Placebo-Effekt!
Unser Körper, unsere Gefühle und unser Verstand haben eine sehr enge Verbindung, die wir oft unterschätzen. Denke ich an etwas, das mich stärkt, ist auch meine Körperenergie gestärkt und dadurch mein Muskeltonus und meine Muskelkraft. Denke ich jedoch an etwas Negatives, kann sich mein Herzschlag beschleunigen, vielleicht bricht mir der Schweiß aus, ich spüre möglicherweise einen Druck im Magen oder einen Kloß im Hals. Doch Stress wirkt auch stark auf unser Immunsystem. Die Wissenschaft sagt mittlerweile, dass unsere Krankheiten zu 95% stressbedingt sind. Welche Faktoren bei jedem einzelnen Menschen eine Stressreaktion auslösen und welche Reaktionen das sind, ist jedoch sehr individuell. Denke ich an einen weißen Sandstrand, die Wärme der Sonne, sanfte Meereswellen kann dieses Bild in mir wohlige Gefühle auslösen. Habe ich jedoch gerade einen Sonnenbrand überstanden, kann das gleiche Bild einen inneren Widerstand erzeugen. Persönliche Erfahrungen, Überzeugungen, erlernte Verhaltensmuster, Emotionen, aber auch unsere Gene spielen dabei eine wichtige Rolle.
Körperliche Symptome haben einen gewissen Aussagewert: „Der ist verschnupft“ sagt man, wenn einer beleidigt ist und sich zurückzieht. Natürlich können es auch viele andere Gründe sein, warum ich mich ständig mit Erkältungen herumschlage.Mit dem kinesiologischen Körperfeedback, einem Element des Neurobiologischen Stressmanagements, kann ich genau erfassen, welche Gedanken in meinen Klienten Stress auslösen. Gibt die Körperspannung nach, ist Stress im System. Der Körper teilt mir dadurch sehr klar mit, was sich auf den unterbewussten, instinktiven Ebenen meiner Klienten, in Bezug auf ein Thema, abspielt. Alle psychosomatischen Ansätze beziehen sich auf die enge Verbindung zwischen Körper und Psyche. Psychologen sprechen nicht umsonst von Krankheitsgewinn.
Doch diese Hintergründe zu erkennen, ist manchmal leichter gesagt als getan. Unser Verstand und unser Körper werden von unterschiedlichen Gehirnarealen gesteuert. Wir können unser emotionales, instinktives Gehirn, das mit dem Körper in Verbindung steht, nicht willentlich beeinflussen. Mit Hilfe des Neurobiologischen Stressmanagements haben wir jedoch eine Chance Gefühlen, Verhaltensmustern und unbewussten Überzeugungen auf die Spur zu kommen, die unser Immunsystem schwächen. Dann können wir sie bewusst verändern und damit unsere Gesundheit stärken. Natürlich kann es nicht schaden, auch für eine gute Nährstoffzufuhr, genügend Schlaf und Erholung zu sorgen und sich mehr um die Impulse seines Körpers zu kümmern. Wo zeigt mir mein Körper z.B. meine Grenzen auf. Mich hat meine Erkältung jedenfalls gelehrt in Zukunft besser auf mich zu achten. Doch jetzt trinke ich erstmal meinen Vitamin C Saft und leg mich eine Runde auf die Couch.
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Wie gesagt, diese Hintergründe zu erkennen ist manchmal leichter gesagt als getan. Unser Verstand und unser Körper werden von unterschiedlichen Gehirnarealen gesteuert.
Deshalb ist es sinnvoll sich zu überlegen, was vielleicht hinter ständigen Erkältungen steckt:
1. Statt uns nur um unsere körperlichen Zustände und Bedürfnisse zu kümmern, können wir uns fragen:
- Was hat mich denn verschnupft werden lassen?
2. Wir können unseren Körper auch als Partner begreifen, der uns hilft unbewussten Gefühlen und Bedürfnissen auf die Spur zu kommen.
- Habe ich mich in letzter Zeit häufiger überfordert oder hilflos gefühlt?
- Hat mich etwas verletzt?
- Wo habe ich meine Bedürfnisse nicht ernst genommen oder mich nicht getraut sie auszudrücken?
- Kann es sein, dass das jetzt mein Körper für mich erledigt?
3. Dieser Fokus führt uns immer wieder zu uns selbst zurück.
- Welche inneren Überzeugungen drückt mein Körper gerade aus?
- Welches alte Muster ist gerade jetzt wieder aktiv?
- Welche Möglichkeiten habe ich dieses Mal anders mit der Situation umzugehen?